Andere Nutzer suchten nach

Country Site

Language

Boden rückverfestigen – gewusst wie!

Rückverfestigung des Bodens

Ziel einer jeden Bodenbearbeitung ist es, den Kulturpflanzen optimale Wachstumsvoraussetzungen zu schaffen. Art und Zeitpunkt einer Maßnahme haben Einfluss auf die physikalischen und chemischen Verhältnisse im Boden. Eine besondere Bedeutung hat die Rückverfestigung des Bodens nach vorangegangener Lockerung.

Der objektive Maßstab für die Rückverfestigung ist das Porenvolumen. Es gibt den Anteil der Hohlräume am gesamten Volumen eines Bodens an. Die Poren sind mit Wasser oder Luft gefüllt. Das mittlere Porenvolumen von Sand- und Schluffböden liegt bei rund 40 Prozent und von Tonböden bei rund 50 Prozent. Ohne Bodenlockerung liegt der Wert oft unter diesem Zielbereich, nach der Bodenlockerung meistens darüber.

Der Boden muss besonders dann rückverfestigt werden,

  • wenn er zuvor tief gelockert wurde,
  • wenn nur wenig Zeit für die natürliche Setzung bis zur Aussaat bleibt und
  • wenn die Austrocknung des Saathorizonts droht.

Druck dosieren

Nach der Lockerung ist eine dosierte Rückverfestigung erforderlich. Dadurch wird der Anteil der großen luftgefüllten Hohlräume und grober Kluten reduziert. Der rückverfestigte Horizont trocknet weniger stark aus. Gleichzeitig bilden sich Bodenkapillaren, durch die Wasser aus dem Unterboden in den Saathorizont gelangen kann. Das Saatkorn liegt, mit etwas lockerer Erde überdeckt, auf diesem Horizont feucht genug, um zu keimen und sicher anzuwachsen. Ein optimal rückverfestigter Boden besitzt zudem genügend Poren für den Gastransport. Denn die Pflanzenwurzel benötigt Sauerstoff und gibt Kohlendioxid ab. Kommt es zu einem Stau durch eine starke Verdichtung, stockt das Wachstum.

Die erforderliche Intensität der Rückverfestigung hängt nicht nur von der Lockerung, sondern auch der Bodenart ab.

  • Leichte und mittlere Böden benötigen nicht so viel Druck wie schwere Böden.
  • Vorsicht ist bei feuchten Böden geboten, selbst wenn die verdichtende Walze ein augenscheinlich ordentliches Ergebnis hinterlässt. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch ackerbaulich sinnvoll. In diesem Fall kann es zu einer Verminderung des Porenvolumens kommen, was ähnliche Effekte wie eine Schadverdichtung hat. Der Wasser-, Luft- und Nährstoffhaushalt des Bodens und seine Durchwurzelbarkeit werden nachhaltig gestört. Das führt zu spürbaren Ertragsverlusten.

Walzen sind das Mittel der Wahl

Seit jeher nutzt die Landwirtschaft für die Rückverfestigung Walzen in den unterschiedlichsten Varianten. Die Intensität der Arbeit hängen unter anderem vom Gewicht und Durchmesser sowie von der Form ihrer Elemente ab.

  • Glattwalzen verteilen ihr Gewicht auf eine große Fläche und üben deshalb einen gleichmäßig geringen Druck mit geringer Tiefenwirkung aus. Walzen mit hohen Ringen hingegen sorgen für eine streifenweise und tieferreichende Rückverfestigung.
  • Weit verbreitet waren und sind Cambridgewalzen, die im 19. Jahrhundert in England entwickelt wurden. Auf deren Achse sind abwechselnd glatte und gezackte Ringe aufgereiht. Die gezackten Ringe haben ein großes Lagerspiel. Dadurch wird verhindert, dass sich die Walze mit Erde zusetzt.

LEMKEN bietet für jede Anforderung bei der Rückverfestigung das passende Gerät.

Nach dem Pflug

Unmittelbar nach dem Pflug sorgen LEMKEN Packer im günstigsten Moment und im optimalen Feuchtigkeitszustand für eine krumentiefe Rückverfestigung und eine Zerkleinerung der Kluten. Die Garebildung wird begünstigt und die Austrocknung verhindert.

  • Die integrierten Packer FixPack und Flexpack sind fest mit dem Pflug verbunden. Damit erübrigen sich separate Transportfahrten für den Packer.
  • Die Variopack-Untergrundpacker sind als Wechsel-Untergrundpacker oder als Frontpacker verfügbar. Sie sind wahlweise ein- oder doppelreihig, mit 700 mm oder 900 mm Ringdurchmesser und mit 30 oder 45 Grad Ringprofil lieferbar.
LEMKEN Packer

Nach Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung

In der Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung übernehmen die Nachlaufwalzen des Geräts wichtige Aufgaben. Sie sollen bei unterschiedlichsten Bedingungen den Boden optimal rückverfestigen, krümeln und einebnen. Die Rückverfestigung bei der Stoppelbearbeitung dient dem Ziel, das Auflaufen ausgefallener Körner oder von Unkrautsamen zu fördern.
Jeder Landwirt stellt in Abhängigkeit von seinen Bodenbedingungen und seiner Bewirtschaftungsweise unterschiedliche Anforderungen an die Walzentypen. Deshalb bietet LEMKEN eine große Auswahl an Walzen, die mit Grubbern, Kurzscheibeneggen, Kreiseleggen und Saatbettkombinationen kombiniert werden können. Für jeden Zweck gibt es eine Lösung. Wenn man dennoch eine Universal-Nachlaufwalze für möglichst viele Einsatzzwecke eines Gerätes sucht, gilt es den bestmöglichen Kompromiss zu finden.

LEMKEN Nachlaufewalze
  • Nach Stoppelbearbeitungsgeräten wählen unsere Kunden auf leichten und mittleren Böden häufig Doppelwalzen in Rohrstab- oder kombinierter Rohrstab- und Flachstabausführung. Sie krümeln den Boden sehr gut und sorgen für gute Einebnung und Rückverfestigung bei exakter Tiefenführung.
  • Auf schwereren Böden ist die Messerwalze der Favorit. Sie zerschneidet und zerkleinert grobe Kluten sehr gut.
  • Kommt es vor allem auf die Rückverfestigung von Ober- und Unterboden nach tiefer Lockerung an, ist die Packerprofilwalze die erste Wahl. Die vordere Walze mit Packerprofil wirkt tief in den Boden, die hintere Walze mit W-Profil sorgt für ein gutes Saatbett. Wegen ihres hohen Gewichts macht sie insbesondere bei aufgesattelten Geräten Sinn.
LEMKEN Doppelwalze

Bei der Kombination von Saatbettbereitung mit Aussaat

Die Trapezpackerwalze ist der Bestseller, wenn es um die kombinierte Saatbettbereitung und Aussaat geht, wie zum Beispiel bei der klassischen Kombination von Kreiselegge mit Drillmaschine. Die Trapezpackerwalze sorgt für eine intensive streifenweise Rückverfestigung. Anschließend werden die Saatkörner von den Säscheiben exakt in diese rückverfestigten Streifen abgelegt.

LEMKEN verwendet Trapezpackerwalzenelemente auch im Einzelkornsägerät Azurit. Sie verschließen den abgelegten Unterfußdünger und sorgen gleichzeitig für eine Rückverfestigung des Saathorizontes. So ist der kapillare Wasseraufstieg gewährleistet, die Pflanzen laufen zügig und gleichmäßig auf.

Trapezpackerwalze Feld

Die Bodenart hat großen Einfluss auf die Größe der Bodenporen. Je kleiner die Körnung ist, desto feiner ist der überwiegende Anteil der Poren. Zwischen Tonplättchen bilden sich engere Poren als zwischen groben Sandkörnern. Schluffböden nehmen eine Mittelposition ein. Sie besitzen einen hohen Anteil Mittelporen, die pflanzenverfügbares Wasser und die darin gelösten Nährstoffe als freie, durch die Pflanzenwurzel aufnehmbare Ionen enthalten. In den Feinporen von Tonböden befindet sich auch Wasser. Es wird aber so fest gebunden, dass ein Teil nicht pflanzenverfügbar ist. Die pflanzenverfügbare Wassermenge beträgt auf einem lehmigen Sand 115, einem lehmigen Schluff 220 einem lehmigen Ton 140 Liter pro Quadratmeter (Zahlen Schachtschabel).

Die LEMKEN Trapezpackerwalze ist der Bestseller für mittlere und schwere Böden. Charakteristisch für die Walze ist die streifenweise Rückverfestigung des Bodens durch die Trapezringe, die exakt im Abstand der nachfolgenden Drillreihen arbeiten. Die Böden behalten eine raue Oberfläche mit viel Feinboden und neigen so weniger zur Verschlämmung. Es wird eine besonders gleichmäßige Ablagetiefe und ein optimaler Bodenschluss für das Saatgut erzielt.

Trapezpackerwalze

Ihre besonderen Kennzeichen sind:

  • Hartmetallabstreifer
  • hohe Tragfähigkeit auf mittleren und schweren Böden
  • nahezu universelle Verwendbarkeit und
  • eine geringe Anfälligkeit für anklebende Erde.
Kontakt