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19. September 2025

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Besuch bei LEMKEN

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst hat den Landtechnikhersteller LEMKEN in Alpen besucht und sich über innovative Technologien in der Landwirtschaft informiert. Im Mittelpunkt standen Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI), autonome Arbeitsprozesse auf dem Feld und die Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen Agrarsektor. In Gesprächen mit der Unternehmensleitung wurden zudem Handelsfragen, der Netzausbau im ländlichen Raum sowie Perspektiven für Ausbildung und Hofnachfolge adressiert.

Faire Wettbewerbsbedingungen gefordert

LEMKEN bildete die erste Station eines ganztägigen Agrar-Schwerpunkts des Ministerpräsidenten. Gesellschafterin Nicola Lemken und Geschäftsführer Anthony van der Ley gaben Einblick in Strategie und Produktion des 1780 gegründeten Familienunternehmens. 81 Prozent des Geschäfts entfallen auf den Export. „Wir leben vom Export – und wir wollen mit innovativer Technik Partner der Landwirtschaft bleiben“, betonte van der Ley.Im Austausch sprachen die Beteiligten über US-Zölle auf Stahl, die in der Landmaschinenindustrie zu Kostensteigerungen führen. Van der Ley verwies auf den hohen Stahlanteil vieler Geräte und die daraus resultierenden Preis- und Wettbewerbswirkungen. „Die EU hat sich von US-Präsident Donald Trump über den Tisch ziehen lassen“, setzte er nach.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zu Besuch bei LEMKEN in Alpen, um sich über innovative Technologien in der Landwirtschaft zu informieren.

Ebenso thematisierte LEMKEN die mobilen Netze in ländlichen Räumen: Für vernetzte, teil- und vollautonome Anwendungen sei 5G die Zielmarke. „Zum autonomen Fahren brauchen wir zuverlässige Konnektivität – 4G reicht nicht immer“, so van der Ley.

Beim Thema Mercosur verwies Anthony van der Ley auf die Sorge der Branche vor Importen mit niedrigeren Produktionsstandards und plädierte für faire Wettbewerbsbedingungen – obwohl es LEMKEN als Maschinenbauer neue Marktzugänge bescheren könnte. Wüst skizzierte die Sicht der Landesregierung: Schutzmechanismen seien zentrale Elemente. Zugleich unterstrich er die Notwendigkeit, die Belange der Landwirtschaft mitzudenken: „Wir müssen aufpassen, dass wir bei all den Chancen in anderen Industriezweigen den Preis nicht allein bei der Landwirtschaft bezahlen.“.

Innovative Landtechnik in der Praxis

Im LEMKEN AgroForum demonstrierte der Landtechnikhersteller eine vollautonome Zugeinheit (VTE) in Kombination mit dem Grubber Karat 10. Dank Sensorik, Software und KI kann das Gespann Ackerflächen selbstständig bearbeiten. „Hier geht es um Effizienz“, sagte Hendrik Wüst. Burkhard Sagemüller, Entwicklungsleiter bei LEMKEN, ordnete ein: „Der Landwirt wird zunehmend vom Traktorfahrer zum Arbeitsplaner. Autonome Systeme helfen, Arbeitszeit dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen stiftet – gerade in Zeiten knapper Fachkräfte.“

Zum Abschluss des Besuchs informierte sich der Ministerpräsident über weitere Produktinnovationen – vom Pflug „Juwel 8“ bis zu smarten Assistenzfunktionen. Nicola Lemken zog ein positives Fazit: „Es war ein guter, konstruktiver Austausch.“ Mit Investitionen in KI, Automatisierung und Konnektivität will LEMKEN die betriebliche Praxis weiter entlasten – und gemeinsam mit Politik und Branche die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stärken.

Landwirtschaft braucht Zukunftsperspektive

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Nordrhein-Westfalen hat sich auf den Weg von der Kohle zur KI gemacht. KI kann einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der großen Herausforderungen unserer Zeit leisten – sei es der Klimawandel oder die Sicherung von Fachkräften. Gerade in der Landwirtschaft eröffnen KI-Innovationen neue Chancen für unser Land, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig und nachhaltig zu wirtschaften. Wir brauchen innovative Unternehmen wie LEMKEN, die mit smarten Lösungen unsere Landwirte dabei stärken, den Folgen des Klimawandels verlässlich zu begegnen und die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln dauerhaft sichern zu können.“

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