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Ackerfuchsschwanz effektiv bekämpfen mit dem Pflug

Der Pflanzenbau wird seit einigen Jahren mit einer sich stetig verringernden Anzahl an zugelassenen Pflanzenschutzmitteln und einer Zunahme von Toleranzen gegen die noch erlaubten Wirkstoffe bei Unkräutern, Schädlingen und Krankheitserregern konfrontiert. Dies stellt die Landwirte vor immer größere Herausforderungen und rückt den integrierten Pflanzenbau als ganzheitliches System zur Bodenbewirtschaftung wieder mehr in den Fokus.

Dabei erfolgt die Produktion von gesunden und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen wie Bodenbearbeitung, Fruchtfolgegestaltung, Sorten- und Standortwahl, mechanischer und chemischer Pflanzenschutz und vieles mehr.

Kombinierte Maßnahmen führen zum Ziel

Auch die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz (AFS, Alopecrus myosuroides), der vor allem in Norddeutschland als Problemunkraut auftritt und zu Ertragseinbußen führt, kann durch ein integriertes Management erfolgen. Die ausschließliche Anwendung einer reinen Herbizidstrategie ist aufgrund von zunehmender Herbizidtoleranz immer weniger von Erfolg gekrönt. Auch wird die Zahl der noch wirksamen Herbizide immer geringer. Um keine totale Herbizidtoleranz zu provozieren und das Problemunkraut trotzdem bekämpfen zu können, bedarf es einer integrierten Strategie.

Pflügen als Teil des integrierten Ackerfuchsschwanzmanagements

Die Firma LEMKEN GmbH & Co. KG führt dazu seit einigen Jahren mit dem britischen Unternehmen agri intelligence (agrii) Versuche zum integrierten Ackerfuchsschanzmanagement durch. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Bodenqualität und -gesundheit und damit das Auftreten von Problemunkräutern und Schaderregern durch eine gezielte Bodenbearbeitung signifikant beeinflussen lassen.

  • Der Pflug kann sehr erfolgreich zur Reduzierung der Ackerfuchsschwanzpopulation eingesetzt werden und wirkt dadurch ebenfalls ertragssteigernd. Auf gut durchlüfteten Böden sterben durch das Unterpflügen etwa 50% der Samen innerhalb eines Jahres ab.
  • Eine abwechslungsreiche Fruchtfolge mit weiteren Abständen zwischen den einzelnen Getreidekulturen erleichtern die (mechanische und chemische) Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes und können eine Herbizidtoleranz vorbeugen.
  • Die Bodenbearbeitung und die damit einhergehende Bewegung des Oberbodens unmittelbar vor und während des Sävorgangs sollte verringert werden, da diese auch das Auflaufen von Ackerfuchsschwanz begünstigt. Der sich in tieferen Horizonten befindende Samen wird sonst an die Oberfläche bewegt und zum Keimen angeregt. Die LEMKEN Solitair eignet sich besonders zu einer bodenschonenden Aussaat, da diese durch das verwendete Scheibenschar das Saatkorn präzise ablegt und den Saathorizont rückverfestigt, ohne zu viel Boden zu bewegen.
  • Der Anbau von Zwischenfrüchten kann helfen, die Bodenbedingungen zu verbessern und zur Rotte der Fuchsschwanzsamen beizutragen. Es konnte jedoch kein signifikanter Effekt auf die Eindämmung der Ackerfuchsschwanzpopulation nachgewiesen werden.
  • Eine Verschiebung des Aussaattermins für Getreide weiter in den Herbst hat einen positiven Effekt auf die Eindämmung des Ackerfuchsschwanzes. Es wird etwa die 3. Oktoberwoche empfohlen.
  • Eine Erhöhung der Saatstärke reduziert die Ackerfuchsschwanzdichte durch vermehrte Konkurrenz des Getreides.

Abschließend ist jedoch zu bedenken, dass nur durch eine geeignete Kombination der Maßnahmen eine nachhaltige Bekämpfung des Problemunkrauts und damit die Sicherstellung eines hohen Ertragsniveaus im Getreide gewährleistet werden kann.

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