Bodenerosion – Den Boden vor Wegfliegen & Wegfließen beschützen
Als Bodenerosion wird der Abtrag von Bodenbestandteilen durch abfließendes Wasser, Wind, Schneeschmelze oder Bodenverlagerungen verstanden. Ein Großteil ist auf den Menschen zurückzuführen. Der Verlust des Oberbodens stellt dabei ein großes Problem dar, weil die Böden ihren fruchtbarsten und damit landwirtschaftlich bedeutendsten Teil verlieren.
Wassererosion
Durch das Aufschlagen von Regentropfen auf den Oberboden werden die festen Bodenaggregate zerstört. Die dabei losgelösten Bodenteilchen werden umgelagert und verdichtet, was als sogenannte Oberflächenverschlämmung bekannt ist. Bei Hangneigung und andauerndem Niederschlag – bereits ab 5 Liter pro Quadratmeter und Stunde – werden nun mit dem Oberflächenabfluss losgelöste Bodenpartikel transportiert und lagern sich an anderer Stelle wieder ab. Besonders anfällig für Wassererosion sind Ackerflächen mit Hangneigung und schluff- und feinsandreichen Böden ohne schützende Pflanzendecke. So sind beispielsweise konventionell bearbeitete Ackerflächen aus schluffreichem Löss direkt nach der Saatbettbereitung bis zur Ausbildung einer schützenden Pflanzendecke stark erosionsgefährdet.
Winderosion
Bei der Winderosion werden größere und kleinere Bodenpartikel von der Bodenoberfläche über z.T. weite Strecken durch den Wind befördert. Davon besonders betroffen sind windoffene, trockene, und sehr ebene Flächen mit hohem Feinsandanteil. Auch hier gelten – wie auch bei der Wassererosion- ausgedehnte, konventionell bewirtschaftete Ackerflächen im Zeitraum nach der Saatbettbereitung bis zum Aufwuchs der schützenden Pflanzendecke als besonders gefährdet.
Mögliche Schäden durch Wasser- und Winderosion sind:
- Verkürzung der Bodenprofile
- Verarmung an Humus und Feinbodenteilchen
- Beeinträchtigung der Bodenfunktion
- Verletzung, Entwurzelung und Vernichtung von Kulturpflanzen
- Fortspülen von Saatgut sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln
- Eintrag von Sedimenten, Nähr- und Schadstoffen in Gewässer
- Verschmutzung von Verkehrswegen, Siedlungsflächen und Gräben
Welche Folgen hat die Erosion für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung?
Durch die Schäden, die durch Wind- oder Wassererosion entstehen, geht viel fruchtbarer Boden verloren – und damit langfristig die Produktionsgrundlage unserer Nahrungsmittel. Es kann zu Mindererträgen und Ernteausfällen in Folge des Verlustes der Pflanzen selbst sowie des Verlustes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln kommen. Der Boden wird ebenfalls in seiner Funktion als Filter gestört und die Wasserspeicherung kann erheblich beeinträchtigt werden.
Maßnahmen der Vermeidung – nur Vorsorge ist möglich!
- Erosionsmindernde Bodenbearbeitungs- und Bestellverfahren z.B. Mulchsaat möglichst ohne Saatbettbereitung, konservierende Bodenbearbeitung mit Mulchsaat im gesamten Fruchtfolgeverlauf.
- Erosionsmindernde Flurgestaltung z.B. Anlage paralleler Streifen quer zum Gefälle mit Wechsel der Fruchtart oder Einsaat Abflussbremsender Grasstreifen; Schlagunterteilung durch die Anlage von Erosionsschutzstreifen (Gehölze, Feldraine, Flurelemente).
- Vermeidung hangabwärts gerichteter Fahrspuren.
- Vermeidung bzw. Beseitigung von Bodenverdichtungen.
- Minimierung der Zeitspannen ohne schützende Bodenbedeckung durch Fruchtfolgegestaltung, Zwischenfrüchte, Untersaaten oder den Auftrag von Strohmulch.
- Generell Aufbau und Erhalt verschlämmungsmindernder stabiler Bodenaggregate durch Förderung der biologischen Aktivität sowie durch Kalkung.
Der Schutz vor Bodenerosion vermeidet nicht nur ein Abtragen fruchtbaren Bodens und schützt somit den Boden selbst. Vielmehr wird durch die Verringerung der Bodenerosion gleichzeitig ein Schutz der Fließgewässer und Rückhaltebecken vor erhöhten Schlammfrachten und damit auch vor Schadstoff- und übermäßigem Nährstoffeintrag erreicht.
Weiterführende Infos
Informationen des Landes Sachsen zum Thema Bodenerosion